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Ohne Frühstück ist es einfach nichts, das mußten wir
heute feststellen. Man spart sich zwar ein wenig Geld (10 Franken),
dafür hat man aber nichts gegessen und hat auch absolut keine
Motivation, überhaupt aufzustehen und loszulaufen. Entsprechend
schwer waren anfangs auch unsere Schritte, nach vielleicht einem Kilometer
sahen wir es dann ein und kochten uns - nicht wirklich im Windschatten von
einem großen Fels - eine heiße salzige Nudelsuppe und
Malzgetränk, doch irgendwie war auch das, oder der kalte Wind, nicht
das richtige, jedenfalls waren wir die nächsten Kilometer eher
benommen. Also: Nie wieder ohne Frühstück los!
Irgendwie haben wir es dann doch noch auf die andere Seite geschafft, hier
hatten wir einen windstillen Südhang, was auch die Segelflieger aus
Ulrichen gemerkt haben, alle zwei Minuten kam ein F-Schlepp vorbei und
über uns war die Hölle los. Unsere schöne Höhe ging
dahin, im Tal war es mit der Wärme dann schon wieder zu viel, noch
schnell Wasserflaschen und Proviant auffüllen und schon geht es
weiter Richtung Nufenenpaß. Zunächst ist es sehr angenehm, als
es sich ein wenig bewölkt und die Sonne nicht mehr gar so brennt, mit
der Zeit kommt aber ein Wind dazu, der sich wohl oben bei den Gletschern
zu lange herumgetrieben hat, denn es wird wieder kalt. Dieses hin und her
und auf und ab zehrt an den Kräften, im Windschutz einer Hütte
versuche ich mich an einer Brotsuppe (das Rezept ist hier vorsorglich
nicht zu finden), die vielleicht ganz gut geschmeckt hätte, wenn wir
nicht mit Multivitamin-Traubenzucker gesüßt hätten, jetzt
ist es allemal für einen Brechreiz gut. Aber es wärmt einen
wieder auf und das Zelt schützt vor dem ärgsten Wind.
Weiche Knie
und klappernde Zähne kurz vor der Paßhöhe
Der Rhônegletscher am Furkapaß