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Spezielles  » Rezepte  » Johannisbeerkuchen
(Träubleskuchen)

Boden:
300g Mehl
175g Margarine
100g Zucker
2 Eigelb
ein wenig Zitronenschale
Belag 1:
1 Eigelb
3 EL Semmelbrösel
50g gemahlene Mandeln
1 EL Zucker
Belag 2:
500g Johannisbeeren
4 Eiweiß
200g Zucker
150g gemahlene Mandeln

Das ist wohl der klassische schwäbische Kuchen schlechthin (dicht gefolgt vielleicht noch von Schneckennudeln, aber die sind ja kein Kuchen im eigentlichen Sinne), und Aussprüche wie: »Wo hast Du den gekauft? … Aber den hab ich schon mal irgendwo gesehen.« lassen sowohl das Herz des Bäckers höherschlagen als auch die Gewißheit heraufkommen, daß es in der Region zumindest optisch vergleichbare Produkte gibt. Aber kommen wir zum eigentlichen Geschehen:
Mehl und Zucker in eine Schüssel oder auf eine Fläche, die so groß ist, daß beim Kneten nicht zu viel runterfällt. Eine Kuhle reindrücken und da die beiden Eigelb und die Margarine oder Butter rein, wenn vorhanden noch die Zitronenschale, und das alles miteinander zu einem Mürbteig verkneten. Der ist anfangs wahrscheinlich noch sehr krümelig, aber das sollte sich geben. Wenn nicht, noch etwas Margarine dazu, falls diese ausgehen sollte, Wasser.
Zum Ausruhen kommt der jetzt in den Kühlschrank, anscheinend zieht er sich sonst beim Backen zusammen. Zeitangaben dafür reichen bis zu zwei Stunden. Auch wenn jetzt einige ein wenig schief schauen werden: Wenn man den Teig vorher nicht allzugründlich knetet (ohne ihn zu nachlässig zu kneten) reicht die Zeit, die man zum Mandelmahlen und Johannisbeerenwaschen braucht.
Also Mandeln Mahlen, Johannisbeeren waschen und mit einer Gabel von den Stengeln harken. Den Teig ausrollen und in eine Kuchenform verfrachten, das ist mehr oder weniger schwierig, eher mehr, aber mit ein wenig Mehl oder Übung sollte das ohne größere Verluste zu bewerkstelligen sein. Ist verhältnismäßig viel Boden und recht dick, aber das soll wohl so sein. Ein Eigelb kurz verquirlen und den Boden (vom Kuchen, zuvor noch mit einer Gabel mehrmals angepiekst) damit bestreichen. Die ürigen Zutaten von Belag 1 vermischen und drauf verteilen, dann bei 175-200 °C in den Ofen (eher mit mehr Unter- als Oberhitze), für eine Viertelstunde oder 20 Minuten.
Hoffentlich hat jetzt niemand die bishereigen Eiweiße weggeschüttet, für den Belag 2 braucht man nämlich derer vier. Die werden zuerst so, dann, wenn es ein wenig schaumiger geworden ist, mit dem Zucker geschlagen. Dann werden die restlichen gemahlenen Mandeln untergehoben und schließ noch die Johannisbeeren, dann kommt alles auf den vorgebackenen Boden, noch mal glattstreichen und das ganze wieder in den Ofen, bei Bedarf auf 175 °C zurückdrehen und noch eine halbe Stunde bis 40 Minuten backen, bis er zu bränen beginnt.
Da die Johannisbeeren so heißen, weil sie um den Johannistag herum reifen, ist das hier auch der passende Kuchen für diese Jahreszeit, wenn es mit den Kirschen noch nicht so weit ist.