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Spezielles  » Lesefutter  » Griechenland '06  » 3. Tag

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Heute gilt es das Programm vom Vortag aufzuholen, nach dem Frühstück also allgemeiner Aufbruch zum heiligen Bezirk. Wir sind nicht die einzigen Touristen (wer hätte es gedacht), unter anderem auch eine Gruppe Amerikaner, ich weiß nicht wie es gekommen ist, jedenfalls gab es nach der Besichtigung verschiedenster Tempel, Trümmer (u. a. dem »Omphalos«, dem Nabel der Welt) und dem Theater auf der Rennbahn einen Staffellauf ganz nach antikem Vorbild, allerdings kamen die Mitstreiter aus der neuen Welt. Auf den ersten 100m schien noch alles möglich, in der zweiten Hälfte flog Lukas seinem Gegner jedoch förmlich davon und konnte den Ausgang für sich bzw. uns bzw. die »alte« Welt behaupten. Allerdings hatte er danach eine Muskelzerrung ;-)

Wagemutig wir David und ich sind, erklommen wir ein paar Felsen, zum einen um zu erforschen ob es einen Weg auf den Berg gibt (als Abendspaziergang), zum andern um eine bessere Aussicht auf das Stadion zu erhalten. So machten wir unsere erste Bekanntschaft mit den weit verbreiteten Touristenverscheuchern, ein Berufszweig der dort in den letzten Jahren einen starken Aufschwung erfahren hat. Mit Trillerpfeife bewaffnet und auffällig bekleidet beobachten sie die Gegend und verscheuchen Touristen oder überhaut Menschen, die sich auf antiken Steinen niederlassen wollen. So auch uns zwei. Ich dachte zuerst da pfeift jemand seine Schulklasse zusammen, bis ich jemand auf uns zurennen (!) sah und Rufe (»will you come [oder calm?] down immediately!«) vernahm. Da wir keinen aufgeregten Eindruck machten wollte sie uns wohl zum Runterklettern bewegen, was wir dann auch gemacht haben. Nachdem sie sich vom Erfolg ihrer Aktion überzeugt hatte, ließ sie wieder von uns (recht verwirrten, wir haben doch nichts angestellt) ab.

Nach einer (erfolglosen) Suche meiner verlorenen Sonnenbrille und einer ausgiebigen Siesta im Hotel traf man sich nachmittags im archäologischen Museum. Führungen waren zwar verboten bzw. nur von staatlich anerkannten Fremdenführern durchführbar, allerdings verteilen wir uns in kleinen Grüppchen und stellten den zufällig vorbeikommenden Lehrern bei Bedarf Fragen. So erfuhren wir (wahrscheinlich verbotenerweise) das eine oder andere aus der griechischen Kultur und auch die traurige Geschichte von Hadrian und Antinoos. Der »Wagenlenker« ziert wohl jedes Griechischbuch und bedurfte keiner weiteren Erklärung.

Nach dem Museum gab es noch einen kleinen Spaziergang vorbei an der kastalischen Quelle (wo sich das Orakel gewaschen haben soll) zum Heiligtum der Athena Pronaia, der Verscheucher hat uns gottseidank erst bemerkt als das Referat (im Schatten) schon vorbei war.
Abends gingen wir essen, Moussaka, etwas fettig, dafür aber mit anschließendem (ausgehandelten) ouzo for free. Irgendwie wurde es dann recht spät und wir haben glaub alle nach dem ersten »richtigen« griechischen Tag gut geschlafen.

Athener Schatzhaus Hitze im Tal Blume Mohnblume Blume und Mauer Säulen vom Apollontempel ahnungsloser Photograph Theater Delphi grinsender Löwe Wagenlenker Tholos der Athena Pronaia