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In aller Herrgottsfrühe (7:00 Uhr) waren wir nach einem recht leichten Frühstück nicht die einzigen, die zeitig aufbrechen wollten, eigentlich war die ganze Hütte auf den Beinen. Dementsprechend voll war auch der Weg übers Mädelejoch nach Österreich, da aber nicht alle gleich schnell oder langsam liefen sortierte sich das ganze Knäuel recht zügig nach der Geschwindigkeit, wenn man jetzt nicht stehenblieb konnte man eigentlich recht ungestört laufen. Dem Höhenbachtal entlang ging es recht schön an den Simms-Wasserfällen (irgendein Jagdherr hat sich vor langer Zeit das Stück Tal entsprechend rausgeputzt, steht aber alles auch auf einer Tafel an Ort und Stelle) vorbei nach Holzgau.
Glücklicherweise gab es hier die Möglichkeit einer Taxifahrt durch das wenig ansprechende Lechtal bis zum Fuß des nächsten Anstieges zur Memminger Hütte, da wir aber eher zur Gruppe der "Fundamentalisten" gehören (so jedenfalls die "Gruppe um Björn") bestanden wir auf das Zurücklegen der Strecke zu Fuß. Und – welch ein Wunder – auf einmal wurde es ruhig, man konnte sich Zeit lassen und die Gegend genießen, in einem kleinen Wald stand eine fast schon kitschige Bank und so wurde erst mal Mittag gemacht, wobei uns die Frage beschäftigte, ab welchem Alter man in Österreich wohl Mofa fahren darf (16) und ob es wohl Ausnahmeregelungen für Enkel (oder Ur-Enkel) Heu-wendender Großväter gibt (wohl nicht).
Frisch gestärkt geht es also weiter, wir zweigen ab ins Madautal und werden etwa halbstündlich von Großraumtaxis aus beiden Richtungen überholt, der Weg ist jedoch breit genug so daß es eigentlich nicht stört. Wer die (wenigen, zumindest als wir da waren) ruhigen Stellen auf dem E5 sucht, ist mit diesem Abschnitt sehr gut beraten, auf etwa halber Strecke zweigt auch noch ein kleiner Weg auf die andere Talseite ab, der bei Madau wieder zurückkommt, allerdings wäre das dann auf der sonnigen Talseite gewesen und gefroren haben wir nun wirklich nicht.
Nach nun also knapp vier Stunden Stille stürzen wir uns bei der Talstation der Materialseilbahn (die wieder einen Rucksacktransport anbietet) ins Gewühl und machen uns nach einem Brunnenhalt mit Auftanken und Schokoladenverzehr an den steilen und sonnigen Anstieg. Nach einer Suchaktion ("hat jemand ein Brillenglas gesehen, das muß hier irgendwo liegen") und ein wenig Rennerei (das Verlorene ward gefunden, die Besitzerin allerdings schon halb wieder im Tal – aber das kann man ja nicht wissen, wenn man oben losläuft) erreichen wir – nach dem steilen Teil geht es einem Bach entlang und einen Wasserfall hinauf – letztenendes die Memminger Hütte. Wir erwischen auch noch zwei Plätze im "Winterraum", allerdings ist man da schon fast geschichtet (jede Sardine hat in ihrer Dose mehr Platz) so daß ich mich nach kurzer Zeit für eine beeindruckend sternklare Nacht unter freiem Himmel entscheide (ein wenig mehr Platz für die anderen und mir diese Aussicht – guter Tausch ;-).

Grenze Ganz ohne Zollhaus: Grenzschild auf dem Mädelejoch
Wasserfall Wasserfall auf dem Weg zur Memminger Hütte …
Freispitz … und Bick zurück. Es geht noch weiter ins Tal als es aussieht.
Kleinberg-Spitze Nicht mehr weit bis zur Hütte. Im Hintergrund angeblich die Kleinbergspitze, vorne ein gefalteter Felsen